Dehydrierung, Flüssigkeitsmangel des Körpers

von Madeleine Sauter

Umgangssprachlich wird unter Dehydrierung Wasserentzug verstanden. Die Dehydrierung zeigt sich im Allgemeinen durch starkes Durstgefühl, Austrocknung der Haut und Schleimhäute, fehlende Harnausscheidung und geringe Speichelproduktion. Aber auch Muskelkrämpfe, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörung und Kollaps können auftreten. Anhand der Farbe des Urins lässt sich erkennen, ob der Flüssigkeitsbedarf ausreichend gedeckt ist, umso klarer der Urin umso besser. (1)

Ursachen, bei denen eine Dehydrierung auftreten können, sind beispielsweise lang andauernde wässrige Durchfälle, anhaltend starke Schweißausbrüche, Diabetes insipidus und kontinuierliches Erbrechen. Dehydration ist bedingt durch eine osmotische Wasserverschiebung zwischen den Intrazellulär- und Extrazellulärräumen. Die Zellen verlieren Wasser, welches sich dann im Extrazellulärraum befindet. Bei einer Austrocknung spricht man dann von einer zellulären Exsikkose. Die Dehydrierung ist des Weiteren verbunden mit einem Mineralstoffmangel. Die Verschiebung bzw. Störung des Elektrolythaushalts kann mit Zufuhr von Wasser und Elektrolytlösungen behandelt werden. Der Wassergehalt eines Erwachsenen liegt bei ca. 60%. Dieser Wert, der relativ konstant ist, schwankt meistens nur um die ± 0,22% des Körpergewichts. Bei einem Mann mit 70 kg KG wären das ±150ml. Durst entsteht erst, wenn man mehr als 0,5% seines Gewichts an Wasser verliert. Das Trinkverhalten wird vom Zentralennervensystem gesteuert. Im Hypothalamus erfolgt die Integration unterschiedlicher zentraler und peripheren Signale, welche Auskunft über den Versorgungszustand des Körpers mit Wasser und Elektrolyten geben. (1),(2)

Läufer brauchen im Durchschnitt 3,6 bis 7,2 Liter Flüssigkeit täglich. Vor dem Sommertraining oder vor einem Wettkampf sollten zwei Stunden vorher etwa 0,45 Liter und zehn Minuten bevor angefangen wird ein oder zwei Gläser Wasser konsumiert werden. Bei einem Wettkampf sollte zusätzlich alle 15 bis 20 Minuten 190 bis 380 Milliliter getrunken werden. Bei hohen Temperaturen erhöht sich die Menge. Des Weiteren ist es wichtig direkt nach der Vollendung des Laufes, die fehlende Flüssigkeitsmenge auszugleichen.

Beim primären Trinken besteht ein unmittelbarer Bedarf an Flüssigkeit. Der Auslöser hierbei ist ein existierender Wasserbedarf (Notfallreaktion). Dieser unmittelbare Bedarf an Flüssigkeit ist beim sekundären Trinken nicht gegeben. Hierbei handelt es sich um Wasseraufnahme, eine individuelle Größe, ohne dass eine offensichtliche Notwendigkeit darin besteht. Das primäre Trinken besteht aus zwei Hauptsignalen, ausgehend von den zellulären und extrazellulären Komponenten. (2)

Klinische Aspekte des Durstes: Symptomatischer Durst besteht, wenn ein Verlust von Wasser und Elektrolyten vorliegt. Hierbei funktioniert der normale Mechanismus des Durstes noch. Hervorgerufen durch beispielsweise Diabetes mellitus oder schwerem Erbrechen. Wenn der Körper normal oder sogar mit zu viel Wasser versorgt ist, spricht man vom Pathologischem Durst. Verursacht durch zwanghaftes Wassertrinken oder Entzündungen, welche eine ständige Irritation der Durstneuronen bewirken. Wenn das Durstgefühl beeinträchtigt ist und eine verminderte Ausscheidung von Wasser besteht, spricht man von einer Hypodipsie. (2)

 

Literaturverzeichnis:

(1) Der Brockhaus Eernährung: Gesund essen – bewusst leben, Brockhaus, 2008
(2) Ernährung des Menschen 5.Auflage, Ibrahim Elmadfa, Claus Leitzmann, utb. Verlag, 2015

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