Verrenkung (Luxation), Trennung von Gelenkanteilen
von Reiner Semmel
Der medizinische Fachbegriff für Verrenkung lautet Luxation. Darunter wird die gewaltsame Trennung von Gelenkanteilen verstanden, die beim Auskugeln des Gelenks auftritt. Zusätzlich werden oft Kapsel und Bänder, die das Gelenk zusammenhalten in Mitleidenschaft gezogen.
Eine Luxation macht sich unter anderem durch eine sichtbare Fehlstellung der Gelenkanteile, starke Schmerzen, schnell bildende Schwellung und einer totalen Bewegungseinschränkung bemerkbar. Die Erstversorgung erfolgt durch das Einrenken. Dieses sollte nur ein Arzt durchführen. Danach wird das betreffende Gelenk möglichst in schmerzfreier Stellung ruhig gestellt. Allerdings sollte das Gelenk nicht mit einem Verband komprimiert werden. Anschließend kann versucht werden, dass Gelenk durch Muskelaufbautraining zu stabilisieren. Wenn dies nicht zum Erfolg führt, wird operiert.
Einer Verrenkung kann zum Beispiel durch ein gründliches Aufwärmen, einer muskulären Stabilisation der Gelenke, Beherrschung der Technik vorgebeugt werden.
Es gibt verschiedene Formen der Luxation. Beispielsweise handelt es sich bei der Luxatio congenita coxa, zu deutsch Hüftgelenksluxation, um eine angeborene Fehlbildung. Bei dieser Fehlbildung liegt eine Fehlentwicklung des Pfannendachs im Hüftgelenk mit einer Fehlstellung des Gelenks vor.