Erythropoetin (EPO), Glykoprotein-Hormon

von Reiner Semmel

Erythropoetin (EPO) ist ein Hormon und wird für die Bildung von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark benötigt. Es wird in der Niere und zu einem kleinen Teil in der Leber produziert. 

Erythrozyten binden den Sauerstoff in der Lunge und transportieren diesen mittels Blut in die verschiedenen Körperregionen, wie beispielsweise der Muskulatur zur Versorgung der Zellen. Allerdings haben Erythrozyten eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen. Aus diesem Grund müssen sie kontinuierlich hergestellt werden. Damit EPO die Produktion dieser Blutkörperchen stärker anregen kann, bekommt das Hormon Unterstützung von verschiedenen anderen Hormonen wie dem Wachstumshormon und Androgene.

Erythropoetin verbessert also die Sauerstoffaufnahmekapazität des Bluts und führt zu einer besseren Ausdauer. Da es seit 1983 synthetisch hergestellt werden kann, wird es von Sportlern gerne als Dopingmittel eingesetzt. Der Nachweis eines Missbrauchs ist schwer, denn die künstlichen und körpereigenen EPOs unterscheiden sich kaum. Es gibt aber verschiedene Tests um einen Missbrauch nachzuweisen. Des Weiteren steigt die Gefahr von Blutgerinnseln bei einem erhöhten Anteil an Erythropoetin.