Fettsäuren, gesättigte und ungesättigte Fettsäuren

von Madeleine Sauter

Fettsäuren sind Energieträger. Sie bestehen aus unterschiedlich langen Kohlenstoffketten. Die Kettenlänge gibt die Löslichkeit der Säure mit Wasser an, umso kürzer die Kette ist, umso besser ist sie mit Wasser mischbar und umso besser wird sie im Darm absorbiert. Des Weiteren gibt die Struktur der Kohlenstoffverbindungen ihren Sättigungsgrad an. Es gibt folgende Sättigungsgrade: gesättigte (besitzen keine Doppelbindungen), einfach ungesättigte (besitzen Doppelbindungen), mehrfach ungesättigte (besitzen mehrere Doppelbindungen) und gehärtete Fettsäuren. Gehärtete Fettsäuren werden auch als Trans-Fettsäuren bezeichnet. Daneben gibt es natürliche und essentielle Fettsäuren. (1), (2)

Gesättigte Fettsäuren können von der Leber produziert werden, kommen aber auch in tierischen Fetten vor. Umso weniger gesättigte Fettsäuren über die Nahrung aufgenommen werden, umso mehr muss der Körper diese selbst produzieren. Einfach ungesättigte Fettsäuren befinden sich in pflanzlichen Öle und Fette. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren kommen ebenfalls in pflanzlichen Ölen vor. Hier vor allem im Distelöl. Daneben befindet sich diese Art von Fettsäuren in fettreichen Fischen und gehärtete Fettsäuren kommen zum Beispiel in Backwaren, Süßwaren, Fertigprodukte und in Margarinesorten vor. Natürliche Fettsäuren sind unverzweigte Kohlenwasserstoffketten und besitzen normalerweise eine gerade Anzahl von Kohlenstoffatomen. Beispiel für eine natürliche Fettsäure ist die Buttersäure. Essentielle Fettsäuren kann der Körper nicht selber herstellen. Aus diesem Grund müssen sie durch Nahrung zugeführt werden. Daneben gibt es auch noch Omega-Fettsäuren. Darunter werden essentielle ungesättigte Fettsäuren verstanden. (1), (2)

Folgende Auflistung ist aus dem Brockhaus, S.219 entnommen (1)

Einfluss der Fettsäuren auf die Höhe des Cholesterol-Spiegels

Fettsäuren Nahrungsquellen Wirkung
gesättigte Fettsäuren Butter, Sahne, Käse, Wurst, Speck, Fleisch, Schmalz, Talg, Kokosfett erhöhen LDL- und Gesamtcholesterol
einfach ungesättigte Fettsäuren Olivenöl, Haselnussöl, Rapsöl, Avocados senken LDL-Cholesterol
mehrfach ungesättigte Fettsäuren Rapsöl, Walnussöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Distelöl, Traubenkernöl, Kürbiskernöl, Diätmargarine, Nüsse senken LDL- und Gesamtcholesterol

 

Nachdem gesättigte Fettsäuren absorbiert wurden, werden diese vom Körper als Energiesubstrat verwertet, da sie nach der Absorption direkt im Blut an Albumin gebunden werden. Dabei gilt, dass kurzkettige Fettsäuren schneller absorbiert werden, als die langkettigen Fettsäuren. Kurzkettige Fettsäuren können, beispielsweise wie Propionat und Butyrat, den pH-Wert im Darm senken und so zu einem vorteilhafteren Wachstum der Bakterienflora beitragen. Außerdem senken sie zudem den Triglyzerid- und Cholesterinspiegel. Der Körper kann gesättigten Fettsäuren selbst herstellen, ebenso die ungesättigten Fettsäuren. Ein Beispiel für eine ungesättigte Fettsäure ist die Ölsäure (besteht aus 18 C-Atomen), welche vor allem in Olivenöl zu finden ist. Diese ist zuständig für die Elastizität und Funktion der Zellwände und somit ein wichtiger Bestandteil. (1), (2)

Durch den Abbau von Fettsäuren gewinnt der Körper Energie. Bei einer Mangelernährung werden Fettsäuren aus den Depotfett in Ketonkörper umgewandelt. Diese Ketonkörper können wiederrum von Muskulatur oder Gehirn, anstelle von Glukose, verwendet werden. Wird allerdings zu viel davon gebildet, kann dies zu einer Azidose führen. Beispielsweise bei Diabetes mellitus ist darauf zu achten. (1), (2)

Literaturverzeichnis
(1) Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen – bewusst leben, Brockhaus, 2008
(2) Ernährung des Menschen 5.Auflage, Ibrahim Elmadfa, Claus Leitzmann, utb. Verlag, 2015